Es scheint, egal wie man es macht, es wird immer Tierbesitzer geben, die sich NICHT an Vereinbarungen halten. Vorab:
JA: Wir sind grundsätzlich 24 Stunden
am Tag auf der Anlage
NEIN: Wir haben NICHT
rund-um-die-Uhr Parteienverkehr
Ich darf mir eine Begebenheit "von der Seele schreiben":
10.04.2019: Ich freue mich über Email: Hündin XXXX kommt kurzfristig = bereits übermorgen. XXXX kenne ich sehr gut. Liebe brave Hündin, die mir persönlich sehr ans Herz gewachsen ist, da ich sie als Vergabetier in der STZ hatte. Sie ist super-gruppenfähig und einfach nur lieb. Sie darf neun Tage bei mir bleiben. <3 ! Fein ! Allerdings Ankunft außerhalb der Zeiten= Freitag nachmittag.
Ich drücke "beide Augen zu" und rechne kulanzweise keine zusätzliche Gebühr für "außerhalb der Öffnungszeiten". Ich bin sowieso da noch im Tierbereich und ziehe eben dann gewisse Arbeiten nach vorne.
11.04.2019: Weiteres Email – KOPIE:
"> Ob ich Samstag bis 10.30 schaffe, weiß ich nicht genau. > Unser Flug von Tunesien geht um 6 Uhr früh. > Wir werden dann ca. um 9 Uhr beim Auto in München sein und losfahren. > Denke aber, dass wir vor 11 Uhr nicht da sind (Wenn doch, dann ist es klasse - möchte aber nicht sozusagen versprechen, dass wir es bis 10.30 Uhr schaffen) >"
Ich drücke wieder "beide Augen zu" – Abholung außerhalb der Öffnungszeiten am Samstag 10:30 – 11:30 Uhr. - Naja – ich werde da sowieso noch aktiv im Tierbereich unterwegs sein. Teile mir dann an dem Tag meine Arbeit anders ein.
12.04.2019: XXXX kommt ! XXXX freut sich - ich freue mich !!! Ab ins große Rudel !!! Es ist fast so, als wäre sie nie weg gewesen !!!
Der Tierbesitzerin gebe ich den Pensionsvertrag mit und sage noch zusätzlich eindringlich: Am Samstag bitte pünktlich zwischen 10:30 – 11:30 Uhr.
SPÄTER NICHT –
SONST AM NÄCHSTEN TAG !
So weit – so gut …. Tag der Abholung
11:30 Uhr: Das Tor ist offen – wir zwei Tierbetreuer warten – die freilaufenden Hunde sind in den Gehegen, damit Parteienverkehr möglich ist. XXXX haben wir bereits ausgerudelt.
11:45 Uhr: Die „juristische Viertelstunde“ ist um. Ich kontrolliere Telefonanlage und Handy = keine Nachricht. Ich versuche den Tierbesitzer anzurufen. Es läuft die Mailbox. Ich rudle XXXX wieder zurück und koche. Tor zu – Freiläufer raus.
12:15 Uhr: Die Familie isst, da ich wenig Zeit zum Kochen hatte, "schnelle Küche" = verspätetes karges Mittagessen. Dann Mittagsruhe. Wir haben seit ein paar Tagen ein Rudel Malamutes im Haus und diese fühlen sich dermaßen wohl, dass sie in der Nacht (bei Oster-Vollmond) lautstark Zusammengehörigkeitsgefühl demonstrieren. Man freut sich darüber, dass viele meiner Wölfe mitsingen. Hat aber zur Folge, dass ich unbedingt mittags schlafen muss. Hunde und alle Menschen
halten jetzt wohlverdiente "Siesta".
13:45 Uhr: Ich schlafe. Das Telefon weckt meinen Ehemann. Es rufen unerwartet die, vor dem Tor stehenden, Besitzer von XXXX an, die meinem Mann erklären, sie wollen XXXX jetzt abholen.
Es wird ihnen gesagt, ich wäre 14:30 Uhr wieder im Tierbereich. Alle Hunde schlagen Alarm: " HUCH ! FREMDE ! "
Mittlererweile bin ich hellwach – es hilft auch nicht, sich auf die andere Seite zu drehen. Die Tierbesitzer sind nicht noch, vernünftiger Weise, gemütlich auf einen Kaffee gegangen, sondern stehen samt Auto zu dritt in der Sonne wartend vor dem Tor ? Meine klugen Hunde melden während dessen pflichtbewußt.
14:10 Uhr: Keiner macht mehr Pause. Alle Freiläufer wieder rein – XXXX zu zweit aus der Großgruppe ausrudeln. Etwa 10-minütiges anstrengendes Gespräch mit Besitzer …. Zusammenfassung dessen in Kürze:
- Man hätte sich doch entschuldigt
- Man hätte eine Email geschrieben (es kam tatsächlich um 12:15 Uhr !!! eines an) … KOPIE: "Liebe Frau Piper Unser Flug hatte Verspätung. Wir sind am Weg Ca. 1 3/4 Stunden noch. Tut mir wirklich sehr Leid. Gesendet mit der GMX Mail App"
- Wir hätten zu viel verrechnet ? Es wären anstelle 9 nur 8 Tage zu bezahlen. Sie selber hätten ein Menschenhotel und da würden nur die Nächte gerechnet. Bei ihnen sei der Kunde „König“. Sie würden immer offen haben.
- Man wäre nicht bereit die von uns geforderten EURO 50,00 für außerhalb der Sa/So/Ft-Öffnungszeiten zu bezahlen.
- etc. etc. etc.
Im Ergebnis ärgere ich mich fürchterlich - bin müde (alle anderen Menschen auch) - die Hunde wurden aus dem gewohnten Rhythmus gerissen - und - fühle mich überhaupt nicht wertgeschätzt. Nimmt man mich nicht Ernst, wenn ich was sage oder schreibe ???
Auf die Kundenkartei kommt ein dickes „MINUS“. Ich werde "meine" liebe Hündin wohl leider nicht mehr betreuen können.
Die Diskussion geht hausintern weiter: Wie können wir das in Zukunft vermeiden ?
- Hätte ich bei der Korrespondenz noch exakter darauf hinweisen müssen ?
- Hätte ich bei der Ankunft das noch deutlicher sagen sollen ?
- Hätte ich die Preise für außerhalb der Zeiten noch höher ansetzen sollen ?
- Hätte ein zusätzliches scharfes Formular Sinn ?
- Hätte ich das Tor, völlig entgegen meiner Natur, zulassen sollen ?
- Hätte ich das Telefon, völlig entgegen meiner Natur, läuten lassen sollen ?
- Sollen wir an Sonn- und Feiertagen künftig überhaupt Parteienverkehr anbieten ?
Gottlob gibt es sehr viele wertschätzende Tierhalter, sodass diejenigen, die sich nicht an wichtige Vereinbarungen halten, in der absoluten Minderheit sind.
Würden alle Tierhalter so respektlos mit Betreuern umgehen, dann gäbe es - langfristig gesehen - in weiterer Folge vielleicht überhaupt keine pflichtgetreue pünktliche Salzburger Tierpension mehr.
Man erwartet von uns
(zu Recht) Zuverlässigkeit.
Wir erwarten das (zu Recht) ebenfalls von unseren Kunden.
P.S.: .... und .... die Krönung des ganzen: Auch noch eine schlechte Bewertung im Google.